Psychische Erkrankungen sind keine ansteckenden Viren – und doch können sie sich in Beziehungen, Familien oder Freundeskreisen ausbreiten. Wenn ein geliebter Mensch leidet, verändert sich oft auch das eigene Befinden. Gefühle wie Hilflosigkeit, Erschöpfung oder sogar depressive Verstimmungen schleichen sich ein. Doch wie kann man sich schützen, ohne die betroffene Person im Stich zu lassen?
Emotionale Ansteckung verstehen
Menschen sind soziale Wesen. Wir nehmen Stimmungen in unserem Umfeld auf – besonders, wenn wir einem Menschen nahestehen. Wenn eine Person unter einer Depression oder Angststörung leidet, kann das emotionale Klima in der Beziehung kippen. Plötzlich fühlt sich der Partner oder Angehörige ebenfalls ausgelaugt, hoffnungslos oder gereizt. Dieses Phänomen wird als „emotionale Ansteckung“ bezeichnet (Hatfield et al., 1993). Es bedeutet nicht, dass man selbst psychisch krank wird – aber es zeigt, wie wichtig es ist, eigene Grenzen zu setzen.

Die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen
Häufig konzentrieren sich Angehörige vollkommen auf die erkrankte Person und vernachlässigen sich selbst. Das kann langfristig zu Überforderung und Erschöpfung führen. Es ist essenziell, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten:
- Erkenne Warnsignale wie Schlafprobleme, Reizbarkeit oder das Gefühl, selbst nicht mehr „abschalten“ zu können.
- Schaffe bewusste Auszeiten, in denen du Dinge tust, die dir guttun – sei es ein Spaziergang, ein Hobby oder ein Treffen mit Freunden.
- Akzeptiere, dass du nicht alles allein tragen kannst und darfst.
„Diese andauernde Negativität macht mich fertig!“
Grenzen setzen, ohne Schuldgefühle
Viele Angehörige fühlen sich verpflichtet, jederzeit da zu sein. Doch ständige Verfügbarkeit kann zu Erschöpfung führen. Klare, liebevolle Grenzen helfen beiden Seiten. Statt „Ich muss immer helfen“ kann es heißen: „Ich bin für dich da, aber ich brauche auch Zeit für mich“. Es geht nicht darum, sich zu distanzieren, sondern darum, eine gesunde Balance zu finden.
Unterstützung suchen – für beide Seiten
Psychische Erkrankungen betreffen nie nur eine Person, sondern das gesamte soziale Umfeld. Deshalb ist es wichtig, sich selbst Unterstützung zu holen. Das kann ein Gespräch mit Freunden sein, eine Selbsthilfegruppe oder eine psychologische Beratung. Angebote wie das Ich-Forum helfen dabei, für Angehörige Strategien zu entwickeln, um gesund und stabil zu bleiben.

Die Beziehung zur erkrankten Person bewusst gestalten
Trotz aller Herausforderungen sollte die Beziehung nicht nur von der Krankheit bestimmt werden. Gemeinsame positive Erlebnisse sind essenziell – sei es ein Kinobesuch, gemeinsames Kochen oder ein kurzer Ausflug. Kleine Momente der Leichtigkeit helfen beiden Seiten.
Jemand in deinem Umfeld, kämpft mit genau dieser Situation? Teile diesen Beitrag mit ihm oder ihr!
Zusammenfassung der wichtigsten Tipps:
- Emotionale Ansteckung ist real: Achte auf eigene Warnsignale.
- Eigene Bedürfnisse ernst nehmen: Erschöpfung vermeiden und für sich selbst sorgen.
- Grenzen setzen ohne Schuldgefühle: Klare Kommunikation schützt beide Seiten.
- Hilfe annehmen: Unterstützung für Angehörige ist genauso wichtig wie für Betroffene.
- Die Beziehung bewusst gestalten: Gemeinsame positive Momente schaffen.
Psychische Erkrankungen können eine Herausforderung für alle Beteiligten sein – doch mit Achtsamkeit, Kommunikation und Unterstützung bleibt das eigene Wohlbefinden erhalten. Falls du dich in einer belastenden Situation befindest, bietet das Ich-Forum eine vertrauensvolle Umgebung, um Rat und Hilfe zu finden. Du bist nicht allein!
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